Funktion eines Raumfeuchtigkeitsmessers
Ein Hygrometer dient in erster Linie als Luftfeuchtigkeitsmesser. Dieser misst den Wasserdampfgehalt aus der Luftfeuchtigkeit.
Es wird unter verschiedenen Messverfahren unterschieden und die Hygrometer sind in den verschiedensten Ausführungen erhältlich. In Industrie, Gartenbau und/oder Transport wird hiermit die relative Luftfeuchtigkeit gemessen.
Absorptionshygrometer
Das gängigste Hygrometer ist in der Regel das „Absorptionshygrometer“ und wird in den meisten Fällen im Hausgebrauch verwendet. Dieses Messgerät hat die Besonderheit, dass es auf hygroskopischen (wasseranziehenden) Material basiert.
Die Beschaffenheit der Luft wird dadurch, dass das Material die Feuchte aufnimmt, geändert. Entweder es ändert sein Gewicht; oder es dehnt sich aus. Auf der Anzeige wird die Veränderung übertragen.
Haarhygrometer
Die elektronischen Absorptionshygrometer arbeiten mit Sensoren. Elektrische Signale werden gesendet und digital ausgegeben, sobald das Material sich verändert. Das verbreitetste Gerät in dieser Hinsicht ist das Haarhygrometer.
Es wird in der Regel mit menschlichem oder tierischem Haar verwendet. Haare haben die besondere Eigenschaft, dass sie sich bei hoher Luftfeuchtigkeit ausdehnen; und bei geringer Luftfeuchtigkeit wieder zusammen ziehen.
Elektrische oder mechanische Raumfeuchtigkeitsmesser?
Der Hauptunterschied liegt darin, dass die mechanischen Geräte in der Regel nicht tragbar beziehungsweise nicht mobil sind, was sich gleichzeitig als Nachteil erweist, da die Veränderung im Material nur im Ruhezustand ermittelt werden können.
Es ist essenziell das Hygrometer regelmäßig zu kalibrieren und zu justieren, um genaue Werte erfassen zu können, was bei den elektrischen Geräten entfällt.
Bessere Wahl ist hierbei das elektrische Hygrometer. Auch wenn diese in den meisten Fällen nicht hundert Prozent genau eingestellt sind, liefern sie das beste Ergebnis und sind einfach zu handhaben.
Verschiedene Hygrometerarten
Absorptionshygrometer: Kapazitive Sensoren Impedanzsensoren – Das am öftesten vertretene Haarhygrometer. Darin enthalten ist ein Haar, welches sich bei Feuchtigkeit ausdehnt. Traditionelle Haarhygrometer sind beispielsweise Wetterhäuschen.
Psychrometer: Diese Art von Hygrometer, bestimmen die relative Luftfeuchte und bestehen aus zwei gleichen Thermometern, wobei der Sensor der Temperatur bzw. das Quecksilbergefäß mit einem befeuchteten Mullstrumpf überspannt ist.
Das feuchte Thermometer zeigt infolgedessen, durch Verdunstung eine niedrigere Temperatur als das Trockene an. Die Zwischentemperatur ist das Maß der relativen Feuchte.
Taupunktspiegelhygrometer: Präzises und aufwendiges Messverfahren im Gegensatz zu den anderen Messarten, dafür aber das präziseste Verfahren.
Der Moment der Kondensation wird bestimmt, indem zur Messung ein Spiegel soweit abgekühlt wird, bis die Luftfeuchtigkeit sich auf ihm niederschlägt. Danach wird mit einer Lichtquelle und einem Photosensor der Kondensationsmoment bestimmt. Zur Berechnung der relativen Luftfeuchte wird zusätzlich noch die Probentemperatur benötigt.
Weitere Verfahren
Chemischen Hygrometer: Durch chemische Reaktion in Verbindung mit Wasser, ändern sich Eigenschaften eines Materials. Beispielsweise in Form von Teststreifen, bei denen sich die Farbe ändert. Hierbei heißt blau = trocken und hellrosa = feucht.
Coulometrische Hygrometer: Dieser misst den Wasserdampfgehalt der Luft in geringer Konzentration durch einen Feuchtesensor.
Optische Hygrometer: Dieses Messgerät bestimmt die Luftfeuchte durch Messung der Änderung der Brechzahl oder durch Messung der Absorption von Licht mit einer bestimmten, für Wasserdampf charakteristischen Wellenlänge.
Impedanzhygrometer (Resistive Hygrometer): Durch die Änderung des elektrischen Widerstands einer Substanz bei Wasseradsorption wird die Luftfeuchte durch Messung bestimmt.
Kapazitive Hygrometer: Die Veränderung der Dielektrizitätskonstanten des Materials zwischen den Kondensatorplatten wird gemessen.
Spiral-Hygrometer: Einseitig mit Kunststoff bedecktes Blechband, das sich bei Wasseraufnahme ausdehnt, aufgerollt und beschichtet.
Hygrometer kalibrieren
Die Raumfeuchtigkeitsmesser sind empfindliche Messgeräte und müssen dauerhaft und in regelmäßigen Abständen kalibriert werden. Der Zeitraum der Kalibrierung entspricht hierbei dem Kalibrierintervall. Einige Punkte zur Festlegung des Intervalls sind hier aufgeführt:
- Umgebungsbedingungen
- Erforderliche Messgenauigkeit
- Zulässiges Toleranzband und Messgröße
- Beanspruchung der Messgeräte und Prüfmittel
- Einsatzhäufigkeit
- Stabilität der zurückgebliebenen Kalibrierungen
- Einsatzhäufigkeit
Letzten Endes wird die Häufigkeit der Kalibrierung vom Anwender selbst festgelegt.
Erläuterung zur Luftfeuchtigkeit
Unter Luftfeuchtigkeit versteht man den Anteil des Wasserdampfs am Gasgemisch der Luft. Die Luftfeuchtigkeit ist eine essenzielle Kenngröße für viele Lebensvorgänge, meteorologische Vorgänge sowie Behaglichkeit und Gesundheit der Menschen.
Nur eine gewisse Höchstmenge Wasserdampf kann durch ein gegebenes Luftvolumen In Abhängigkeit von Druck und Temperatur enthalten sein – die „relative“ Luftfeuchtigkeit ist hierbei das geläufigste Maß und beträgt in dem Fall dann 100 Prozent.
Die Luftdichte wird durch die Aufnahme von Wasserdampf verringert, da eine hinzugefügte Anzahl von H2O-Molekülen bei gleichbleibenden Druck, dieselbe Anzahl von schweren N2- und O2- Molekülen verdrängt.
Es werden drei verschiedene Luftfeuchtigkeitsarten unterschieden.
- Absolute Luftfeuchtigkeit
Die absolute Feuchtigkeit gibt den Wasserdampfgehalt in Gramm an.
- Maximale Luftfeuchtigkeit
Sobald die maximale Luftfeuchtigkeit erreicht ist und zusätzlich weiterer Wasserdampf hinzugefügt wird, kondensiert das Wasser, was für Tropfenbildung an Decken oder Raumwänden führen kann.
- Relative Luftfeuchtigkeit
Diese gibt an, wieviel Wasser in der Luft um uns herum vorhanden ist, in gasförmiger Form (Wasserdampf) bezogen auf das, was maximal möglich ist. Da es ein Verhältnis ist, wird dies in Prozent angegeben. Wieviel Wasser die Luft maximal aufnehmen kann, hängt vom Druck und vor Temperatur der Luft ab.
Digital Hygrometer mit Thermometer
Dieser misst zu einem die Temperatur und zum anderen die Luftfeuchtigkeit. Beispielsweise auf Dachböden oder in Kellerräumen.
Diese Art von Raumfeuchtigkeitsmesser nennt man Digital-Hygrometer.
Raumfeuchtigkeitsmesser eichen
Das Hygrometer muss, um zuverlässige Messwerte zu erlangen, geeicht werden. Oftmals wird das Eichen mit der Kalibrierung verwechselt.
Unterschied: das Eichen kann nur von offiziellen Prüfstellen durchgeführt werden. Gesonderte Vorschriften sind hierbei der Grund.
In der Prüfstelle wird nun geschaut, über welche Beschaffenheit das Gerät verfügt und ob alle Anforderungen in technischer Hinsicht erfüllt werden. Nach dem Eichen wird in der Regel die Messgenauigkeit neu bestimmt.
Geschichte des Hygrometers
Schon in Zeiten des Mittelalters wurden diverse Messverfahren genutzt, diese führten aber zu einem unzureichenden Ergebnis.
Zur damaligen Zeit wurden mit getrockneten Korbblütlern wie beispielsweise die Akanthusblättrige Eberwurz die Wettervorhersage bestimmt.
1783 wurde dann, das erste Haarhygrometer von Horace-Bénédict de Saussure erfunden und er benutzte zur Messung ein blondes Frauenhaar. John Frederic Daniell gelang dann 1820 die erste Messung der Luftfeuchtigkeit. Richard Aßmann baute 1887 das erste Psychrometer.
Abhilfe gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit
Außer im Badezimmer oder in der Küche darf die Luftfeuchtigkeit den Rahmen von 40-60% nicht überschreiten. Im Schlafzimmer soll die Temperatur noch etwas niedriger gehalten werden. Je wärmer die Luft – umso mehr Feuchtigkeit.
Ab einer Raumluftfeuchte von 55 Prozent kann Schimmel gebildet werden und muss aus gesundheitlichen Gründen umgehend beseitigt werden. Durch Lüften kann der Schimmel ferngehalten werden.
Das Essenzielle hierbei ist das „richtige Lüften“. Durch die Nutzung eines guten Raumfeuchtigkeitsmessers kann genau bestimmt werden, bei welcher Raumfeuchte und in welchem Zeitraum gelüftet werden muss. Durch das Öffnen der Fenster, wird die Raumluft mit der Außenluft ausgetauscht.
Mit einem zweiten Hygrometer für außen, kann der Feuchtigkeitswert der Außentemperatur ermittelt werden und somit ist genau klar, wie lange gelüftet werden muss. Im Falle, dass die Luft außen niedriger ist, darf gelüftet werden.
Um die Gefahr der Schimmelbildung schnellstmöglich zu verbannen, muss schnell gehandelt werden. Damit die Gefahr niedrig gehalten wird ist es essenziell, das Fenster so weit wie möglich zu öffnen, damit viel Luft in den Raum strömen kann.
Der Vorgang dauert im Kippzustand zu lange. Wichtig ist, wenn die Temperatur draußen angenehm ist, das Fenster mindestens 25 Minuten offen zu lassen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Nach dem Lüften das Fenster wieder verschließen und Vorgang bei Bedarf wiederholen.
Gute Raumfeuchtigkeitsmesser kaufen
Gute Messgeräte sollten vor allem durch Genauigkeit punkten, durch eine hochwertigen Verarbeitung überzeugen und möglichst detailreich arbeiten.
Zusätzlich sollte ein Display vorhanden sein. Misst das Gerät zusätzlich die Temperatur, so kann man bei einem Kauf nicht viel falsch machen. Kaufen kann man den Raumfeuchtigkeitsmesser online oder im Baumarkt.
Fazit
Am besten abgeschnitten hat in diesem Hygrometer Vergleich der Raumfeuchtigkeitsmesser von ThermoPro mit der Bezeichnung ThermoPro TP55.
Dieser weist ein großes digitales LCD Display auf, zeigt Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur an und bringt eine Magnethalterung mit. Einziger Nachteil: Es kann nach einer Zeit zu einer ungenauen Temperaturanzeige kommen.