Herpescreme im Überblick
Herpes ist weit verbreitet, denn neun von zehn Personen tragen die Herpesviren in sich. Nur zwei von zehn Personen erkranken tatsächlich an Herpes.
Mögliche Faktoren für die Erkrankung sind ein schwaches Immunsystem, Stress, intensive Sonneneinstrahlung. Es gibt verschiedene Herpesarten.
Bekannt sind vor allem Lippenherpes, Genitalherpes und Gürtelrose. Ist Herpes einmal ausgebrochen, ist es ansteckend und kehrt leider in der Regel immer wieder.
Direkter Körperkontakt sollte daher gemieden werden. Außerdem sollten Gläser und Geschirr nur allein nutzen und nicht mit anderen teilen.
Die verschiedenen Lippenherpesarten
Lippenherpes (Herpes labialis):
- Auslöser: Herpes-simplex-Viren Typ 1 und 2
- Übertragung durch: Tröpfchen- oder Schmierinfektion, direkten Hautkontakt
- Symptome: Spannungsgefühl und Brennen, Lippenbläschen
Therapie: Antivirale Cremes Aciclovir oder Penciclovir, Zinksulfat und Zitronenmelisse
Genitalherpes (Herpes genitalis):
- Auslöser: Herpes-simplex-Viren Typ 1 und 2
- Übertragung durch: Tröpfchen- oder Schmierinfektion
- Symptome: Bläschen im Genitalbereich gehen mit Jucken und Schmerzen einher
Therapie: Antivirale Medikamente mit Aciclovir, Valaciclovir oder Teebaumöl und Zitronenmelisse
Gürtelrose (Herpes zoster):
- Auslöser: Varizella-Zoster-Viren
- Übertragung durch: Tröpfchen- oder Schmierinfektion
- Symptome: zunächst Schmerzen und dann Bläschen auf gerötetem Untergrund, im Gegensatz zu Herpes örtlich begrenzt
Therapie: Schmerzmittel, antiseptische Lösungen zum Auftragen oder hochdosierte Arzneimittel mit Aciclovir, Valaciclovir.
Impfung möglich für Personen ab 50 Jahre
Worauf man bei Herpescreme aus der Apotheke achten muss
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Herpescremes mit natürlichen und medizinischen Inhaltsstoffen. Wir zeigen, auf welche Besonderheiten Sie bei rezeptfreien Cremes gegen Herpes achten sollten.
Zunächst sollte man entscheiden, welche Art der Behandlung man bevorzugt, bevor zur Apotheke oder zum Arzt sich begibt. Creme mit natürlichen Inhaltsstoffen ist immer eine Überlegung wert, viele bevorzugen jedoch eine ärztliche Empfehlung mit geprüften Produkten aus der Schulmedizin.
Besser Creme, Gel oder Pflaster verwenden?
Zur Behandlung von Herpes gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zur Wahl stehen zum Beispiel Cremes oder Gels, aber auch Pflaster, Pads oder Kautabletten mit dem entsprechenden Wirkstoff.
Bewährt haben sich verschiedene Herpescremes mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Melisse, die unter anderem auch in der Apotheke oder bei DM erhältlich sind.
Vorteile der Herpescremes:
- Getönte Herpescremes sind unauffällig
- Rezeptfreie Cremes können bei den ersten Anzeichen angewendet werden
- Produkte mit natürlichen, pflanzlichen Inhaltsstoffen wie Blaualge oder Zink eignen sich auch für Kinder und schwangere Frauen
- Herpescremes verhindern ein Aufreißen der Bläschen und damit Infektionen
- Cremes wirken schmerzstillen, lindern den Juckreiz und kühlen die betroffenen Stellen
- Einfaches Auftragen mit Wattestäbchen
Nachteile der Herpescremes:
- Auftragen mit den Händen nicht hygienisch
- Mehrfache Anwendung täglich
- Keine unauffällige Anwendung unterwegs möglich
Rezeptfreie Herpescremes mit medizinischen Inhaltsstoffen
Bei den zahlreichen rezeptfreien Herpescremes gibt es einige Inhaltsstoffe, die gegen Herpesbläschen und Juckreiz helfen. Aciclovir ist ein sehr häufig verwendeter medizinischer Wirkstoff zur äußeren Anwendung bei Herpes. Er ist in Cremes oder auch Tabletten enthalten. Der Wirkstoff muss alle sechs Stunden aufgetragen werden.
Aciclovir beeinflusst den Stoffwechsel der Zelle und hemmt die Verbreitung von Herpes, wirkt jedoch nur in infizierten Zellen. Eine Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht möglich. Penciclovir ist ein weiterer bekannter antiviraler Wirkstoff, um Fieberbläschen als Folge von Herpes zu heilen. Penciclovir wird nur in Herpescremes verabreicht.
Die Cremes müssen alle zwei Stunden aufgetragen werden und hemmen die weitere Ausbreitung von Herpes. Penciclovir hat eine längere Halbwertszeit als Aciclovir. Der Wirkstoff wird also langsam abgebaut und darf nur auf dem Gesicht und nicht auf Schleimhäuten aufgetragen werden. Schwangere Frauen, die stillen und Kinder sollten Abstand von Herpescremes mit Aciclovir oder Penciclovir nehmen.
Stattdessen sollten sie auf pflanzliche Öle, Kälte oder Aloe Vera zur Therapie setzen. Wenn die Infektion nicht nach zehn Tagen abklingt, ist ein Arztbesuch erforderlich.
Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen
Es gibt noch weitere Alternativen von Herpescremes mit natürlichen Inhaltsstoffen. So lindert auch Melissenextrakt die Verbreitung der Herpesviren und lindert den Juckreiz. Melisse nimmt das Spannungsgefühl der Lippenbläschen.
Auch Zitronenmelisse schützt gesunde Zellen vor einer weiteren Infektion mit Herpesviren. Der pflanzliche Wirkstoff ist gut verträglich und löst in der Regel keine Allergien aus.
Die Spirulina-Algen wirken antiviral und unterstützen die Regeneration zerstörter Hautzellen nach einer Herpes-Infektion.
Einige Herpescremes arbeiten auch mit der Aminosäure L-Lysin. Diese lindert die Fieberbläschen bei Herpes. Als Tablette oder Pulver stärkt die Aminosäure das Immunsystem.
Außerdem helfen bei Herpes unter anderem Naturprodukte wie Teebaumöl, Aloe Vera oder Rizinusöl. Sie wirken desinfizierend und spenden bei der Heilung Feuchtigkeit, damit die Kruste nicht einreißt. Außerdem kühlt Aloe Vera angenehm.
Herpescremes bei Stiftung Warentest und Öko-Test
Keinesfalls sollten Sie einfach irgendeine Herpescreme kaufen. Hinweise auf getestete Produkte können bei der Auswahl helfen.
Die Stiftung Warentest hat sich in der Ausgabe 10/2009 mit rezeptpflichtigen Tabletten befasst, allerdings ging es dabei nicht um Herpescremes. Der Test auf Wirksamkeit gegen Herpes und Gürtelrose zeigte jedoch, dass die getesteten Filmtabletten für die Behandlung von Herpes geeignet sind.
Im Oktober 2014 hat sich Öko-Test mit frei verkäuflichen Herpescremes und Gels befasst. Die Produkte enthielten Aciclovir und Penciclovir und konnten nachweislich Schmerzen und den Juckreiz lindern. Einige Cremes enthielten jedoch Paraffine, was die Tester kritisierten.
Wichtige Entscheidungstipps für eine Creme gegen Herpes
Bei der großen Auswahl fällt es schwer, das richtige Produkt zu finden. Hilfreich sind daher einige Tipps, um die richtige Herpescreme zu kaufen.
Viele Herpescremes enthalten gleiche Wirkstoffe wie die erwähnten Stoffe Aciclovir und Penciclovir. Die einzelnen Cremes enthalten jedoch nicht immer identische Inhaltsstoffe oder nutzen andere Zusammensetzungen. Daher ist es sinnvoll, eine Creme zu wählen, die Sie gut vertragen.
Gute Herpescremes kaufen: Natur versus Schulmedizin
Es gibt sehr viele verschiedene Inhaltsstoffe, die in Herpescremes verarbeitet werden. Probieren Sie Cremes aus, die angenehm riechen und gut verträglich sind. In der Packungsbeilage gibt es nützliche Hinweise zum Produkt, die Sie beachten sollten.
Dies gilt etwa mit Blick auf mögliche Allergien oder ähnliches. In der Regel sind natürliche Inhaltsstoffe und Pflanzenöle noch besser verträglich. Bei Zweifeln kann auch der behandelnde Arzt wertvolle Hinweise geben.
Weitere Tipps:
- Auslöser für Herpes vermeiden: Es gilt, das Immunsystem zu stärken, Sonnenschutz zu nutzen und Auslöser wie Stress und psychische Belastungen vermeiden.
- Küssen verboten: Auch wenn es schwerfällt: Küssen sollte man meiden, um das Umfeld nicht anzustecken.
- Frühzeitig behandeln: Bereits beim ersten Kribbeln und ersten Anzeichen sollten Sie Herpescremes anwenden, um eine weitere Infektion zu meiden.
- Hygiene ist Pflicht: Der Inhalt der Herpesbläschen ist hochinfektiös. Daher sollten Sie nicht mit den Händen kratzen oder Gläser und Geschirr mit anderen teilen. Außerdem sollten Sie nach der Erkrankung die Zahnbürste wechseln.
Welches Produkt sollte man wählen?
Bevor man eine Creme gegen Herpes kauft, sollte man einmal generell wissen, was diese erfüllen muss. Was hat also eine gute Herpescreme alles zu bieten?
- Lindern von Schmerzen
- Lindern von Juckreiz
- Beschleunigen der Heilung
- Austrocknen der Herpesbläschen
- Wirksam bei den ersten Anzeichen
- Je nach Produkt auch für Allergiker, Diabetiker, Kinder und Schwangere
- Schnelle Wirkung
- Einfache Anwendung
- Wirkt vorbeugend
- Gut verträglich
- Hemmen Vermehrung der Viren
Fazit
Wer von Herpes betroffen ist, sucht schnelle Hilfe und Linderung. Herpescremes sind ein guter, einfacher Weg. Die apothekenpflichtigen, aber rezeptfreien Produkte verhindern eine weitere Ausbreitung der Viren und lindern Juckreiz und Schmerzen. Je nach Produkt handelt es sich um ein Kosmetikprodukt oder ein Medizinprodukt beziehungsweise ein Arzneimittel.
Die Cremes gegen Herpes enthalten verschiedene Inhaltsstoffe und wirken bei jedem Patienten unterschiedlich. Daher sollte man verschiedene Cremes ausprobieren, um herauszufinden, welche effektiv wirkt und gut verträglich ist. Wer auf Cortison und ähnliche Medikament verzichten möchte, findet mit Herpescremes gute Alternativen, die Linderung verschaffen. Im Test konnten die Herpescremes gute Noten erzielen.